Kwok Pui-Lan (1996), Interpretation als Dialog, Luzern.

Ausgehend von den Erfahrungen vieler asiatischen Frauengruppen entwickelt die aus Hongkong stammende Theologin Kwok Pui-Lan eine dialogische Hermeneutik. Diese Hermeneutik nimmt die multireligiöse Lenbenswirklichkeit asiatischer HörerInnen der Bibel ernst und orientiert sich an Modellen Bakhtins, die die Vielstimmigkeit jeden Textes stark machen. So wird ein Raum geschaffen für ein neues Verständnis von Mündlichkeit und zahlreiche Gegen-Stimmen bei der Auslegung der Bibel. Als ein redendes Beispiel ihrer Hermeneutik taucht eine Bibelstudie zur Geschichte der Syrophönizierin aus Lk. 7 und Mt. 15 auf, die auf eine postkoloniale Lesart abzielt und versucht die Diskurse von Sexismus, Kolonialismus und Anti-Judaismus aufzubrechen.